Das Augenlicht – gehütet wie unser Augapfel?

bedenkliches Blaulicht

bedenkliches Blaulicht

In der aktuellen Schweizer Zeitschrift ZeitenSchrift Nr. 62/09 fand ich einen äußerst informativen Beitrag zur Biologie des Lichts. Nach seiner Lektüre begriff ich noch viel besser, warum Kunstlicht, und vor allem sog. Vollspektrum-, Warmton-, Tageslicht- oder Bio-Leuchtstofflampen so schädlich für unseren Körper und vor allem natürlich für unsere Augen sind.

Unsere traditionelle Glühlampe strahlt ein natürliches Lichtspektrum aus und ist damit dem Sonnenlicht ähnlich. Ihr Licht zeichnet sich durch ein ausgewogenes Maß an den Anteilen des sichtbaren Lichts aus; man spricht deshalb auch von Vollspektrumlicht.

Gänzlich anders verhält es sich dagegen mit den sog. Fluoreszenzlampen, zu denen auch alle oben angeführten Sparlampen gehören. Ihr Lichtspektrum besteht vorwiegend aus isolierten Spitzen einzelner überhöhter Lichtfrequenzen. „Na und?“, könnte man fragen, „wenn es denn energiesparend ist“

Einmal davon abgesehen, dass die sog. Energiesparlampen keine Energie sparen, da sie wegen ihres Quecksilbergehalts Sondermüll darstellen und man außerdem die hohen Produktions- und Entsorgungskosten in einer Art geschönten „Müllmännchenrechnung“ nicht berücksichtigt, wurde mir schlagartig klar, dass Licht ja eine Form von Nahrung ist – nicht nur für unsere Augen, sondern für unseren gesamten Organismus. Durch die jahrelange Polemik der Massenmedien gegen das natürliche Sonnenlicht haben wir völlig aus den Augen verloren, was wir uns eigentlich mit dem „falschen“ Sonnenlicht antun!

Der ZeitenSchrift-Artikel stützt sich weitgehend auf die Forschungen des deutschen Mediziners und Lichtforschers Dr. Alexander Wunsch, Heidelberg, dessen Webseite ich nur wärmstens empfehlen kann. Man kann sich dort nicht nur eine Fülle sehr informativer Artikel herunterladen, sondern dort auch die Petition zum Erhalt der Glühbirne online unterzeichnen. Die Petition bräuchte dringend noch weitere Unterzeichner!

Das Wichtigste zum Thema „Lichtbiologie” zusammengefasst:

Der Tag-Nacht-Rhythmus steuert wichtige hormonelle Regelvorgänge in unserem Körper und ist lichtabhängig. Die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) produziert tagsüber Stresshormone, während die Zirbeldrüse (Epiphyse) u. a. das Entspannungs- oder Dunkelhormon Melatonin ausschüttet.

Erst im Jahr 2002 wurde ein dritter Photorezeptor auf der Netzhaut des Auges entdeckt. Dieser misst die Helligkeit des Lichtes und reagiert vor allem auf seinen Blauanteil. Durch die Messung des Blauanteils stellen die Rezeptoren indirekt fest, ob viel oder wenig ultraviolettes Licht vorhanden ist, ob es also „mehr“ Tag oder schon „mehr“ Nacht ist.

Das Problem ist: Alle Fluoreszenslampen inklusive aller Energiesparlampen sowie Computerbildschirme haben einen viel zu hohen Anteil an Blaulicht und stören unseren Hormonhaushalt,  weil es uns stresst, wenn wir diesem Licht lange und häufig ausgesetzt sind. Das „hinters Licht geführte“ Auge nimmt nämlich an, dass gerade Tag ist und der Körper in den Stress-Modus gehen muss, während wir z. B. gerade am PC und mit einer Energiesparlampe auf dem Schreibtisch am Abend noch schnell die Buchführung fürs Büro machen …

Ärzte sprechen deswegen auch von „hormonaktivem Kunstlicht“ und geben „Blaulichtalarm“. Das Licht herkömmlicher Glühlampen verwirrt unseren Hormonhaushalt dagegen kaum.

Die Liste der negativen Auswirkungen des Blaulichts ist erschreckend:

  • die Hypophyse schüttet übermäßig Stresshormone aus
  • das Entspannuns- oder Dunkelhormon Melatonin (wichtig für die Regeneration des Organismus) wird unterdrückt
  • intensives Blaulicht kann die Netzthaut „verbrennen“ und
  • unterbindet zudem die Selbstregeneration des Auges, da die Rezeptorzellen der Netzhaut oxidativ geschädigt werden können, so Alexander Wunsch.
  • dies kann die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) beschleunigen.

Anzeichen für eine Makuladegeneration zeigt angeblich heute bereits jeder dritte Mensch über 65 Jahre.

Was ist die Makula? Sie ist der sog. Gelbe Fleck, ein ca. 1,5 mm großer Bereich der Netzhaut. Dieser Bereich enthält die wichtigsten Sinneszellen des Auges und ermöglicht es z. B., dass Sie – jetzt gerade – scharf sehen können.

Das mit aggressivem Blau übersättigte Kunstlicht strapaziert nun das Filterpigment im Auge weit über das natürliche Maß hinaus, was zu Absterben der Sinneszellen führen kann.

Und die Glühlampe? „Hunderte wissenschaftlicher Studien belegen …, dass langwelliges Nahinfrarotlicht, welches die Glühlampe in hohem Maß abstrahlt, ganz eindeutig die Widerstandskraft und Selbstheilung in den Sinneszellen stärkt.“ (Zeitenschrift, S. 43). Und daher muss sie verboten werden!

Doch damit nicht genug: Leuchtstofflampen, Energiesparlampen, flache LCD/LED-Fernseher und TFT-Computerbildschirme arbeiten mit Quecksilber. Sie funktionieren nach dem Prinzip der Quecksilberdampfentladungslampen. (Quecksilberatome werden durch Strom in einen erhöhten Ladungszustand versetzt, was zur Fluoreszenz = Lichtabstrahlung führt).

Was heißt das für unser Auge? Wunsch erklärt im ZeitenSchrift-Interview, dass das blaue Quecksilberlicht nicht nur die Produktion des Alterspigmentes Lipofuszin im Auge anregt, sondern auch das Quecksilber, das möglicherweise in unserem Körper schlummert (Amalgam!) gleichsam „wachkitzelt“ und zur chemischen Reaktion bringen (aktivieren) kann!

Als Lösung für dieses Dilemma schlägt er entweder die normale Glühbirne vor oder mit Gleichstrom betriebene Niedervolthalogen-Lampen.

Für mich stellt sich natürlich die Frage, wie ich mit dieser Information umgehen soll. Ich sitze schließlich von „Berufs wegen“ täglich mehrere Stunden an einem PC mit einem bläulich schimmernden Bildschirm, der mir Augenprobleme bereitet.

Die ZeitenSchrift weist auf farbig getönte Spezial-Bildschirmbrillen hin, welche das Blaulicht und die gefährliche Quecksilbersignatur von 436 Nanometern herausfiltern. Die Brillen sind gelblich bzw. orange getönt. Die Classic-Office-Version bietet nach Angaben des Herstellers praktisch 100%-igen Schutz vor Blaulicht- und Quecksilberstrahlung sowie der Absenkung des Dunkelhormons Melatonin. Weiter gibt es auch eine „leichtere“ Version dieser Schutzbrille, die sich mehr für den TV-Konsum eignet (gleicher Preis). Zusätzlich für Brillenträger dasselbe als Brillenvorsatz. Ich denke, ich werde mir so eine Brille zulegen, denn mein Augenlicht hüte ich wie meinen Augapfel …

Zum Schluss noch einmal der Autor Wunsch zum Glühlampenverbot: „Das deutlichste Signal, das wir Bürger setzen könne, ist ganz einfach: Verweigert den Kauf von Energiesparlampen – Egal was kommt.“

P.  S.: An dieser Stelle werde ich in ca. einem Monat einmal von meinen Erfahrungen mit der Filterbrille berichten …

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Eine Antwort zu “Das Augenlicht – gehütet wie unser Augapfel?”

  1. [...] einige Zeit schrieb ich an dieser Stelle über den für unser Augen bzw. die Netzhaut schädlichen Blaulichtanteil im [...]

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