Archiv für den Monat Juni 2009

Hilfe, ich bin eine Schablone!

Donnerstag, 18. Juni 2009
Ausschnitt EL PAIS v. 2.6.2009

Ausschnitt EL PAIS v. 2.6.2009: Besser eine behaarte Brust als keine: Man kann nur noch die Daumen drücken, dass die Milch auch einschießt!

Ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit unter Minderwertigkeitskomplexen leide; ganz erheblichen sogar. Dieses Gefühl, durch und durch langweilig zu sein, keinerlei Aufsehen erregen zu können, mit dem Makel der Normalität behaftet zu sein.

Ich fühle mich als Frau zunehmend überholt, ja, ich frage mich manchmal: War ich eigentlich jemals eine, nach dem heutigen Verständnis, nach der modernen Definition? Mitten in dieser Identitätskrise kann ich mir plötzlich die einfachsten Fragen nicht mehr beantworten, lange liebgewonnene (falsche!!!) Gewissheiten lösen sich vor meinen Augen in Luft auf!
Mir geht’s dreckig, ich leide. Aber da muss ich jetzt durch: Denn ich bin ein Auslaufmodell – ich bin eine Schablone!

Das prominenteste Attribut meiner Weiblichkeit – mein Busen – stellt sich als jederzeit an- und abstellbarer hormongesteuerte Schwellung über den oberen Rippenbögen heraus, über die ich mich nicht mehr definieren sollte; meine wohlgefälligen, eigenverliebten morgendlichen Blicke vor meinem Spiegelbild sollte ich einstellen. Denn ich muss lernen, diesen Anblick zu teilen: Mit Männern, und solchen die es noch werden wollen, Frauen und solchen, die es noch werden wollen und Transen und solchen, die es noch werden wollen, und ja, vermutlich auch noch mit Stammzellen, die noch Großes vorhaben. Das fällt mir nicht leicht. Erstmal. (weiterlesen…)

Strandbegebenheit (Tagebuchausriss)

Donnerstag, 18. Juni 2009

Auf dem Bauch liegend blinzelte ich über die kleine Sanddüne hinunter zum Meer, und ich nahm eine junge Frau wahr, die einen ausgemergelten, ausgezehrten, aber sehr durchtrainierten Körper hatte. Die junge Mutter kümmerte sich vor allem um das jüngste ihrer vier Kinder. Ab und zu sprang in meinen begrenzten Bildausschnitt ein kleines Kerlchen mit einem dicken Windelpaket an den Händen der Mutter aus dem Wasser in die Luft. Ich beobachtete es, wie das Springen von Fischen oder das Fliegen der Möven.

Nach ein paar Stunden packte man zusammen, und die Kinder liefen brav in ihren weißen Strandkleidchen hinter der Mutter her.

Ein paar Minuten später änderte sich diese friedliche Formation abrupt. Die Mutter kam mit dem Söhnchen auf dem Arm, die restlichen Kinder hinter ihr laufend, zum Strand zurück. Schweiß lief ihr über das Gesicht. Sie fragte mit amerikanischen Akzent: „Entschuldigung hat irgendjemand eine schwarze Brieftasche gesehen? Ich war gerade im Supermarkt, und sie war nicht mehr in meinem Rucksack.“

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Nie wirklich ausdiskutiert: Betrachtungen zu spanischen Abtreibungsstatistiken bei Minderjährigen

Montag, 08. Juni 2009

Derzeit wühlt in Spanien eine Gesetzesinitiative der regierenden Sozialisten die Menschen auf, und sogar 58% der Wähler dieser Partei (und 88% Wähler der Opposition) stehen ihr negativ gegenüber:

In Spanien soll zugelassen werden, dass Minderjährige ohne Wissen und Erlaubnis der Eltern abtreiben dürfen. Damit handelt es sich im Grunde um eine Anpassung des entsprechenden Gesetzes an die restlichen EU-Staaten:

In Ländern wie Großbritannien, Holland, Griechenland, Portugal, Norwegen, Tschechien, Lettland und Litauen können Minderjährige bereits alleine entscheiden, ohne dass ihnen irgendeine Bedingung auferlegt würde. In Deutschland wird die Urteilsfähigkeit der Minderjährigen geprüft. In Ländern wie Frankreich und Finnland muss das Einverständnis eines Tutors bzw. des Arztes vorgelegt werden, nicht der Eltern.

Viele Erwachsene halten es in Spanien für unvorstellbar, dass Minderjährige weder Rauchen noch Alkohol ausgeschenkt bekommen dürfen, aber bei einem solchen Eingriff nicht einmal ihre Eltern informieren müssen. Befürworter des Gesetzes halten dagegen, dass im Jahr 2002 das Alter für die medizinische Selbstbestimmung auf 16 Jahre festgelegt wurde, allerdings mit Ausnahme von Aborten und Maßnahmen der Reproduktionsmedizin. Das erscheint jetzt unlogisch, denn warum soll ein Mädchen entscheiden dürfen, sich die Brüste zu vergrößern oder Fett absaugen zu lassen, aber nicht, eine Abtreibungspille zu nehmen oder sich den Embryo absaugen zu lassen (Vakuumaspiration)?

Die Fronten sind wie immer und wie überall einigermaßen verhärtet und die Diskutierenden scheinen einander kaum zuzuhören. Das ist schade, denn es handelt sich allemal um ein ernstes Thema, das es an sich haben sollte, nie wirklich ausdiskutiert zu sein… (weiterlesen…)

Ein Fall für sie

Freitag, 05. Juni 2009
Ausschnitt "El Pais" vom 5.6.2009

Ausschnitt "El Pais" vom 5.6.2009

Ich gestehe es: Von der Leyen hat mich sensibilisiert: Für die Gefahren beim Surfen im Internet, für die Bedrohlichkeiten des missbräuchlichen Sexes mit Minderjährigen, die Umtriebe von Pädophilen und andere Schweinereien.

Ich denke jetzt verstärkt mit, wie man Abhilfe schaffen könnte und habe mir von der Leyens Sorgen zueigen gemacht. Kurz, ich bin aktiver geworden.

Logisch, dass es nicht gefallen kann, was man da aus Italien hören oder lesen muss: Der böse Bube der Republica Italiana hat es jetzt wohl definitiv übertrieben, jedenfalls für meine neue Toleranz- und Schmerzgrenze, die dank von der Leyen auf null gesunken ist.

Der 9,4 Milliarden Dollar schwere Medientycoone „il Cavaliere“ sorgte für eine radikale Bereinigung des Medienangebotes in Italia; Meineide, Bilanzfälschungen, Schmiergeldzahlungen, Richterbestechungen, in Auftrag gegebene Attentate, Mitwirkung an mafiaähnlichen Vereinigungen – alles konnte als plumpe Phantasie politischer Neider und Kommunisten entlarvt werden. Die Verdachtsmomente wurden der Langweile übergeben. Die Bananenrepublik Italien hatte sich in den letzten Jahren einfach an alles gewöhnt. Italien hat ein wesentlich aufregenderes Thema … Doch im Ausland ahnte man bisher nicht in aller Schärfe, was sich jetzt herausschälte – dass es sich die ganze Zeit im Grunde nur um die Banane des Staatspräsidenten drehte. (weiterlesen…)

Kleines Krisenbrevier für mutige Leute

Freitag, 05. Juni 2009

Kürzlich trafen wir uns im Freundeskr(e)ise: Alte Freunde, neue Bekannte, erfahrene und unerfahrene Krisengewinnler und solche die es noch werden wollten: Gehartzte, Alleinerziehende, Geschiedene, Kinderreiche, Arbeitslose. Ja, was soll ich sagen: Die Krise, sie ist angekommen, sie ist mitten unter uns, jeder von uns ist ein Teil von ihr, ganz konkret im Hier und Heute!

Aber wir waren entschlossen, nicht klein bei zu geben, uns nicht gehen zu lassen, die Krise zu bewältigen, bevor sie uns überwältigte.

Daraus entstand, eins fix drei, ein kleiner spontaner Krisenworkshop: Jeder brachte sich ein, jede Stimme zählte und keiner wurde kritisiert. Alle Vorschläge, Tipps und Erfahrungswerte wurden gesammelt und werden hier, tabellarisch geordnet, ganz konkret, gleich sofort, zusammengestellt an Sie/Euch alle weitergegeben.

Sicherheitshalber haben wir jeweils in der letzten Zeile der Tabelle, ohne die Vorschläge und Erfahrungen kritisieren zu wollen, eine Bewertung eingefügt – eine kleine Orientierungshilfe (weiterlesen…)

Kinderärzte in NRW: Hilfspolizisten im weißen Kittel?

Montag, 01. Juni 2009

Das Land NRW hat “LIGA” gegründet, das Landesinstitut für Arbeit und Gesundheit. Dieses Institut verfügt ab diesem Sommer als zentrale Stelle über die Daten aus Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, die Kinderärzte in NRW verpflichtet sind, an die LIGA weiterzuleiten. Die Meldepflicht der Ärzte wurde letztes Jahr eingeführt und soll in diesem Sommer umgesetzt werden.

Die Liga führt regelmäßig Datenabgleiche mit den Einwohnermeldedaten aus Städten und Gemeinden durch. Auf diesem Wege wird ermittelt, welche Eltern nicht bei den U-Untersuchungen waren.

Reagieren die Eltern nicht auf eine Erinnerung der ”Zentralen Stelle Gesunde Kinder” der LIGA und nehmen sie die eingeräumte 1o-Tages-Frist nicht war, wird das Jugendamt eingeschaltet. (weiterlesen…)