Es gibt 5 nennenswerte Industriezweige im Nahhoststaat Israel:
Die Softwareindustrie, die Schmuckindustrie, die Telekommunikationsindustrie, die Bauindustrie und die Sicherheitsindustrie.
Am bedeutsamsten und umsatzstärksten ist letztere; nach 2001 erlebte sie einen ungeahnten Boom. Allein 2005 exportierte die israelische Sicherheitsindustrie Sicherheitstechnik für 3 Milliarden Dollar ins Ausland.
Das war nicht immer so: Das israelische Außenministerium erinnerte 2002 in einem Artikel “Facets of the Israeli Economy. The Defense Industry”: “In den letzten 15 Jahren sah sich israelische Verteidigungskonzerne mit einem schrumpfenden Markt für militärische Hardware konfrontiert und unternahmen daher gemeinsame Anstrengungen, ihre Forschungs- und Entwicklungsteams für die Erfindung von Produkten für nicht-militärische Märkte einzusetzen und noch häufiger dafür, Verteidigungstechnologie für zivile Anwendungen anzupassen. In der Tat können viele der innovativsten Produkte, die von der israelischen zivilen High-Tech-Industrie entwickelt wurden, insbesondere auf dem Gebiet der Telekommunikation, ihren Ursprung auf militärische Technologie zurückführen.”
Ein äußerst zukunftsträchtiges Spezialgebiet der israelischen Sicherheitsindustrie ist heute die Airport-Security, also die Sicherheit und Überwachung von Flughäfen. Die Flughäfen von New York (JFK), Heathrow (London), Hannover, Tel- Aviv und Singapur sind bereits mit israelischer Technologie ausgestattet.
Israel verfügt laut dem “Israeli Innovation News Service” über 10 potenzielle “Top Ten”-Security-Technologie-Exportschlager. Als da wären:
1. Trace-Safe – Eine Alternative zum Körperscanner.
Ist bereits an mindestens 19 US-Flughäfen im Einsatz, denn die meisten Menschen sträuben sich beim Gedanken an einen Vollkörper-Scanner, der im Prinzip einen Passagier nackt auszieht und Strahlungstechnologie benutzt. Sie sind gefährlich für die Psyche und ebenfalls für Vielflieger, die vielfachen Strahlungsdosen ausgesetzt sind, doch eine israelische Firma, die mit einem US-Partner zusammenarbeitet, könnte die Lösung haben.
Trace-Safe aus Israel und Raptor aus den USA haben zusammen eine chemische Reaktion, genannt TraceGuard, entwickelt, die Partikel aus Gewebe und Gepäck für eine rasche Entdeckung und Analyse herauslösen kann.
Die Technologie entdeckt nur gefährliche Substanzen, keine gutartigen wie Parfums oder Medikamente. Sie löst keinen falschen Alarm aus und braucht weder Filter noch Reinigung. “Man will ja nur die Substanzen finden, aus denen man Sprengstoffe oder biologische Kampfstoffe machen kann”, sagte Sela [Consultant und Militär].
Sie kann in Scanner und Magnetometer eingebaut werden und auch in einen Stab, den man sowohl an Menschen als auch an Gepäck vorbeiführen kann.
Trace-Safe kämpft zur Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten, doch glaubt er, dass TraceGuard das Potenzial dazu hat, die Benutzung aller anderen Ausrüstungen auf Flughäfen zu beenden, einschließlich der verabscheuten Körper- und Schuhscanner. “Ich gehöre zu den Experten, die glauben, dass Ganzkörperscanner falsch und nicht gesund für die Menschen sind”, sagte Sela gegenüber Israel 21c. “Besonders, da sie durch Strahlung hindurch müssen. Das vereitelt die Sache.”
2. Suspect Detection System – Tracing the sweat of terror (also das Aufspürsystem für Verdächtige – den Schweiß des Terrors aufspüren)
Das “Suspect Detection System” (SDS) ist eine automatisierte Verhör- und Hintergrund-Check-Technologie sowohl für Reisende als auch für Flughafenpersonal. Sie funktioniert wie ein Lügendetektor, um Terroristen zu fangen – ein fortschrittliches und automatisiertes Filterinstrument, das potentielle Verdächtige unter Zehntausenden von Menschen herausfiltert.
Wenn Menschen und Sicherheitspersonal die Selektion vornehmen, besteht immer die Gefahr, dass sich der menschliche Irrtum bei der Kontrolle einschleicht. ” SDS’s VR-1000″ wurde mit der Annahme gebaut, dass sehr gut ausgerüstete Terroristen möglicherweise nicht auf der Fahndungsliste von Interpol oder der Heimatschutzbehörde stehen.
Die Technologie funktioniert wie ein Lügendetektor und überwacht die psychologische und physiologische Furcht eines Terrorverdächtigen und mildert die Angst der Amerikaner, einem Profiling unterzogen zu werden. Der Test arbeitet wie ein Roboter und sucht nach Auslöserreizen, die nur Terrorverdächtige mit einiger Wahrscheinlichkeit abstrahlen.
3. BellSecure – Consolidating data (also die Zusammenführung von Daten)
BellSecure ist eine israelische Sicherheitsfirma, die so hoch oben in der Security-Kette angesiedelt ist, dass es unmöglich ist, ihre Webseite herauszufinden. Die neue Security-Plattform ermöglicht laut Sela die Kommunikation in Echtzeit und überwacht sowohl Reisende als auch Fracht. Das neugegründete Unternehmen, das von drei israelischen Ingenieuren gegründet wurde, wird sowohl in Israel als auch in Kanada promotet.
Es wurde von ehemaligen Soldaten der sehr angesehenen 8200 IDF Intelligence Corp group [Geheimdienstabteilung der israelischen Armee] geschaffen; die Firma liefert das fehlende Glied zwischen der Identifizierung und der Verifizierung von Menschen und Fracht durch örtliche und weltweite Behörden auf Flughäfen. Da es viele Systeme in verschiedenen Ländern gibt, die zu einem Gutteil inkompatibel sind, kann die BellSecure-Lösung dabei helfen, eine sichere und zuverlässige Flugverbot-Liste zu identifizieren, die Daten in Echtzeit aus einer Vielzahl von Quellen zieht.
Sela sagt, das System würde Sicherheit auf eine Weise managen, wie es das 14 Milliarden teure System, das die Amerikaner gekauft hätten, niemals leisten könne. Zur Zeit sucht die Firma einen Pilotenflughafen für einen Probelauf. BellSecure verbindet Heimatschutz, Interpol-Daten, Bilder, Stimmen und Videoaufzeichnungen und erschafft so eine zusammengeführte Datenbank, die weltweit bedient werden kann.
4. Eltel – Monitoring the monitors (also Überwachung von Bildschirmen)
Eltel, ein Subunternehmen der Elul Group, beliefert die israelische Armee und Regierungsagenturen. Eltel hat ein intelligentes computerisiertes Trainingssystem entwickelt, das Flughafenpersonal dabei hilft, rasch und kompetent mit Sicherheitsrisiken umzugehen. Es ist ein in sich geschlossenes Trainingssystem.
“Diese Firma besitzt ein sehr einzigartiges Kompetenzprogramm, welches auf Scannern überprüfbar macht, wie gut eine Sicherheitsperson arbeitet”, erklärt Sela.
“Man muss wissen, wie sie sich fühlen und wie es ihnen geht, wenn sie Bildschirme überprüfen. Dieses Unternehmen liefert ein kontinuierliches Kompetenz-Check-Programm. Niemand sonst auf der Welt hat so etwas. Es hilft nicht nur dabei, Managern anzuzeigen, wenn Mitarbeiter eine Erholungspause brauchen, um die Augen auszuruhen, es könnte auch Standards dafür schaffen, wie Sicherheitspersonal angeleitet und überwacht werden muss”, sagt er voraus.
Das Trainingssystem liefert Berichte und überwacht fortlaufend die Standards.
5. WeCU – Here’s looking at you
WeCU zielt darauf ab, High-Tech mit Psychologie zu verschmelzen. Es präsentiert Symbole und Bilder, die nur bestimmte Terror-Agenten “sehen” werden. Stellen Sie sich vor, Sie sehen, wie plötzlich ein Bild Ihrer Mutter auf die Wand des Flughafens projiziert wird. Das ist die Idee, die hinter WeCU steckt, das ungewöhnliche Reaktionen auf seine Bilder sammelt, um Verdächtige aufzuspüren und unschädlich zu machen. Sela gefällt diese Idee, aber er sagt voraus, dass einige Regierungen, wie etwa die Kanadas, Einwände gegen diese spezielle Technologie erheben werden, die nach “Großem Bruder” riecht. “Dieses Unternehmen hat ein Verfahren, das in einigen Länder als das Eindringen in die Privatsphäre angesehen würde – Kanada wird es nie einsetzen. Ich habe Kanada gesagt, dass man Sicherheit nicht mit politischer Korrektheit machen kann. So lange man es ohne einen wirklichen Plan macht, wird es niemals funktionieren.”
Wenn man SDS mit WeCU kombinieren könnte, würde dieses Verfahren, Terroristen zu profilen, nicht so rundheraus wie ein Eindringen gesehen werden, vermutet Sela.
6. Die Warteschlange beim Sicherheitscheck mit der eigenen “Biometric VIP”-Karte sprengen
Vielflieger werden froh darüber sein zu erfahren, dass die biometrische Karte, die in Israel von der Flugsicherheitsbehörde herausgegeben wird, auf der ganzen Welt Flüge sicherer und leichter machen könnte. Niemand möchte Stunden vor Abflug ankommen müssen und mit unvorhersehbaren Zeiten für Warteschlangen zu kämpfen haben.
Die biometrischen Scanner sind Karten von ganz ähnlicher Größe wie Kreditkarten, die persönliche, biometrische Informationen über jeden Reisenden enthalten. Vielleicht werden sie in Zukunft mit internationalen Programmen für Vielflieger gekoppelt werden. Man wird dennoch noch etwas länger warten müssen, da sie im Moment in einer Pilotstudie nur an Passagiere der Business-Class von El Al ausgegeben werden.
Obwohl Sela die Idee gefällt, meint er, dass dieses spezielle Unternehmen eine Lösung wie die von BellSecure brauche, um den Check zu autorisieren.
7. MagShoe – Behalten Sie Ihre Schuhe an
Während zahlreiche israelische Flughafen-Sicherheitstechnologien, die auf der ganzen Welt im Einsatz sind, für das bloße Augen nicht erkennbar sind, haben sich die amerikanischen Reisenden schon an den MagShoe gewöhnt. Anstelle der manchmal ärgerlichen und immer unbequemen Prozedur, die Schuhe auszuziehen, müssen die Reisenden bei dem in Israel hergestellten MagShoe für den Check nur auf ihn draufsteigen. Das Gerät braucht nur wenige Sekunden für das Scannen, um nach versteckten Waffen zu suchen.
Sobald der Einsatz von TraceGuard-Systemen weiter verbreitet ist, wird MagShoe überflüssig werden, meint Sela. Aber MagShoe ist immer noch sehr effizient, um Gegenstände aufzuspüren, die im Bereich des Fußgelenks versteckt sind. Man kann das Gerät überall in Amerika neben Scannern und Röntgengeräten finden.
8. Vigilant (wachsam) – Mit einem offenen Auge schlafen
Das Vigilant-Überwachungssystem bleibt wach, sogar wenn das Sicherheitspersonal einschläft. Die Firma aus Tel Aviv, die mit dem Unternehmen Pelco aus Kalifonien zusammenarbeitet, hat schon an mehreren Orten in der USA hochmoderne Geräte installiert, u. a. am “George Bush Intercontinental Airport” in Houston, Texas, und am “Salt Lake City International Airport” in Utah.
Das intelligente System für Bildschirmüberwachung verbessert die Verbrechens- und Terrorprävention nicht nur in Flughäfen, sondern auch auf amerikanischen Straßen wie z. B. in Manhattan, einem von Dutzenden von Orten, die mit dem digitalen Monitoring-System von Vigilant verbunden sind. Die Videoüberwachungszentrale der Firma ist ein voll digitalisiertes Managementkonzept, das eine Überwachungsmauer errichtet. Es ist die umfassende Lösung für jede Überwachungszentrale, die einen Videobewegungsmelder einschließt.
9. Briefcam – In der Zeit zurückgehen
Briefcam-Sicherheit. Die israelische Firma liefert die Techologie für eine Videogesamtschau, die es dem Sicherheitspersonal ermöglicht, schnell und effektiv Videosequenzen erneut zu prüfen und zu markieren. Briefcam hilft dabei, Individuen an Grenzübergängen, an Flughäfen oder in und um Kraftwerke herum zu identifizieren. Da weniger Menschen dafür benötigt werden, Videomaterial zu überprüfen, wird die Möglichkeit menschlichen Versagens drastisch reduziert, auch der Einsatz von Menschen, um Ereignisse zu verfolgen und ungewöhnliche Vorkommnisse zu entdecken.
Obwohl Sela dieses Technologie mag, meint er, dass sich Flughäfen auf der Suche nach Videoüberwachungsoptionen für die kanadisch-israelische Firma Visual Defense entscheiden könnten. Letztere basiert auf Technologie der Armeeeinheit 8200. Visual Defense kann tausende von Kameras zur gleichen Zeit beobachten. Es ist die alleinige Lösung, die in der New Yorker U-Bahn in allen Stationen eingesetzt wird. Wenn Flughäfen beschließen, Videoüberwachung einzusetzen, wäre es diese Firma für Kamera-Management, auf die man zurückgreifen sollte, meint Sela.
10. ACRO-P.E.T. – Sieht wie ein Stift aus, erschnüffelt TATP (= APEX, Sprengstoff)
Wenn die Flugbegleiter an Bord des Fluges nach Detroit, bei dem ein Terror-Anschlag kürzlich vereitelt wurde, dieses Gerät gehabt hätten, wäre das Sicherheitspersonal am Boden besser auf seine zu erledigende Aufgabe vorbereitet gewesen, erklärt Ehud Keinan vom israelischen Technon Technologie-Institut. In Zusammenarbeit mit amerikanischen Forschern hat der Professor ein stiftähnliches Gerät entwickelt, das APEX “erschnüffeln” kann, ein Hauptbestandteil in Sprengstoffen, die bei Terroranschlägen in Israel benutzt werden, und der durch den Schuhbomber berühmt geworden ist.
Der “Stift” kostet ungefähr 25 Dollar und wird jetzt durch die israelische Firma Acro Security vertrieben. Der ACRO-P.E.T. pen (Peroxid-Sprengstoff-Tester) ist eine von einer ganzen Anzahl neuer auf Chemikalien beruhender Technologien, die eingesezt werden, um Terroristen auf Flughäfen unschädlich zu machen, bevor sie an Bord der Flugzeuge gehen; ebenso sollen sie verdächtige Fälle und Benehmen während des Fluges untersuchen.
Kein Zweifel also: Israel ist auf dem Gebiet der Sicherheitstechnologie weltweit führend!
Vom 31.10.-2.11.2010 fand in der israelischen Hauptstadt Tel Aviv eine internationale Messe für Heimatschutz (Homeland Security) statt, auf der alle relevanten Unternehmen präsent waren.
Genau an diesen drei Tagen wollte auch der deutsche Innenminister Thomas de Mazière in Tel Aviv sein: Das Innenministerium kündigte an: “Thomas de Maizière wird vom 31. Oktober bis 2. November zum ersten Mal in seiner Funktion als Bundesinnenminister Israel besuchen. Schwerpunkte der Reise sind allgemeine Sicherheitsfragen sowie mögliche israelische Investitionen in den Neuen Bundesländern. Darüber hinaus steht ein Treffen mit Staatspräsident Shimon Peres auf der Agenda. An der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem wird de Maizière einen Kranz niederlegen (…) Anlass für die Gespräche zu Sicherheitsfragen ist die Internationale Heimatschutzkonferenz in Tel Aviv, auf der der Bundesinnenminister zum Thema Internationaler Terrorismus sprechen wird. De Maizière wird sich zudem mit dem israelischen Minister für Öffentliche Sicherheit, Jitzak Aharonowitsch, und weiteren Fachleuten aus dem Sicherheitsbereich treffen. Israelische Investitionen in deutsche Standorte stehen im Mittelpunkt beim Besuch einer Investorenkonferenz, die die Deutsch-Israelische Außenhandelskammer im Auftrag von Germany Trade and Invest organisiert. “
Die Reise des Ministers wurde jedoch vereitelt: Wir wissen es bereits – durch zwei Päckchen, die, so entnehmen wir den Medien, im Jemen aufgegeben, an eine Synagoge in Chicago adressiert, per UPS-Luftfracht befördert worden sein sollen.
Eines der Pakete soll am Flughafen Köln-Bonn umgeladen worden sein und wurde schließlich in London, das andere in Dubai beschlagnahmt. Einen Tag vor Beginn der Heimatschutzkonferenz meldet sich (laut Focus, 8.11.2010, S. 57) ein “Spion” des arabischen Geheimdienstes bei dem “Verbindungsbeamten des BKA” in Riad. “Man habe Hinweise auf einen geplanten Anschlag per Flugzeug.”
Al-Faifi muss natürlich Paketnummer und Frachtweg gekannt haben, auch wenn das Focus nicht explizit erwähnt. Denn: Der BKA-Mann ruft noch in der Nacht “gegen 2 Uhr morgens” in Deutschland an. “… doch die Beamten konnten nicht mehr eingreifen. Die Frachtmnaschine der Firma UPS war um 2:04 Uhr vom Flughafen Köln/Bonn abgehoben und bereits auf dem Weg nach England”.
De Mazière verkündet daraufhin am Freitag “Alarmstufe Rot” und bleibt wegen der Terrorlage in Deutschland, sagt seine Reise nach Tel-Aviv ab.
In England hatte man zunächst in dem “Terror-Päckchen” nichts Besonderes finden können, auch die Sprengstoffspürhunde nicht; und dass, obwohl jedes Päckchen angeblich 400 g des hochexplosiven Sprengstoffs enthielt!
Wie ein BBC-Reporter im Fernsehen bestätigte, fand man auf einer UPS-Frachtmaschine im Fracht-Terminal des Flughafens East Midlands ein verdächtiges Päckchen, dass eine Tonerkartusche mit herausragenden Drähten enthielt, aber keinen Sprengstoff. Der Reporter berichtet davon, dass sich der amerikanische Präsident eingeschaltet habe; die Einschätzung wurde berichtigt: Es habe sich um “hochprofessionellen und exzellent getarnten Sprengstoff” gehandelt. (Focus).
Im Jemen wunderte man sich derweil, wie es möglich war, in diesem Zusammenhang so schnell in die Medien zu kommen. Die Jemenitische Nachrichtenagentur SABA schreibt:
“UPS planes never land or take off in Yemen, the official made clear.“
Zu deutsch: “UPS-FLugzeuge landen oder starten nie vom Jemen”, stellte der Behördensprecher klar. Die Sicherheitsmaßnahmen auf jemenitischen Flughäfen sind verschärft und die Behörden durchsuchen Passagiere und Gepäck gut, sagte der Beamte und fügte hinzu, der Jemen habe kürzlich moderne Check-Systeme installiert, die für die Sicherheit von Passagieren oder Flugzeugen gefährliche oder verdächtige Materialien aufspüren könnten.”
Über den Verlauf der Heimatschutz-Konferenz bzw. -Messe in Tel Aviv können wir aus erster Hand von einem speziellen Blog “Doubletapper” aus Israel über “Arms, Weapons, Militia, Defense, and Homeland Security” erfahren:
Dort ist zu lesen, beide Pakete hätten etwa 400 g PETN enthalten. Al Kaida sei somit erfolgreich in das internationale Luftfrachtsystem eingedrungen. Die Airportsecurity hätte offensichtlich versagt und es könne noch viel mehr solcher Päckchen geben. Die Sicherheit sei offensichtlich völlig unzureichend. In den USA hätte man daher bereits das Ministerium für Heimatschutz aufgefordert, ein 100%-iges Frachtscannersystem endlich zu installieren, wie nach dem 9/11-Commission-Gesetz, eigentlich schon seit zwei Jahren vorgesehen. Die Israelische TraceTechSecurity Ltd. halte die innovative Technologie für das Aufspüren von jeder Art Sprengstoff längst bereit, egal ob flüssig oder fest. Das System sei bereits erfolgreich von israelischen Geheimdiensten getestet worden.
Der frühere General und Vizechef des US-Militärgeheimdienstes und jetzige Chef der Transportsicherheitsbehörde, Robert Harding, habe schon angekündigt, näher an das israelische Modell heranzurücken. Die Behörde habe bereits 2000 Offiziere zum Aufspüren von Verhaltensauffälligkeiten, “Behavioral detection officers”, und das Trainig müsse ausgeweitet werden.
Israel ist demnach nicht nur in der Sicherheitstechnologie führend. Ebenso hatte es beim Thema der beiden Terrorpäckchen aus dem Jemen offenbar die Nase vorn. Die israelische YNETNEWS meldet, in Israel sei seit Donnerstag Bombenalarm gewesen (“Minister Katz: Israel on bomb alert since Thursday”).
Der Transportminister gab den Hinweis, der Staat habe über den Paketterror schon bevor er öffentlich gemacht wurde [Freitag, 30.10.10.], Bescheid gewusst. Die genauen Angaben habe man vom saudischen Geheimdienst erhalten.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) will nun Frachtflugzeuge abschießen lassen: “Wir brauchen rasch Klarheit, dass die Bundeswehr Frachtflugzeuge mit einer Bombe an Bord notfalls auch abschießen darf” . “Damit stellt sich Schünemann gegen das Bundesverfassungsgericht, das 2006 die Erlaubnis zum Abschuss von Passagiermaschinen für verfassungswidrig erklärt hatte.” (Focus, a. a. O.)
Eine seltsamer Vorschlag also — andererseits kann man den Wunsch, Klarheit zu schaffen, nur unterstreichen. Innenminister de Mazière sollte in der Tat schnellstens für Klarheit sorgen — allerdings auf andere Weise, als von Schünemann vorgeschlagen …
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Tags: de Mazière, Heimatschutz, Israel, Jemen, Security, Sprengstoffpäckchen, Terrorismus
[...] BECKlog “Friederikes BECKlog*” « Zur Sicherheit Terror-Päckchen [...]
Schau an, es geht wieder los. Die Politiker haben echt einen Knall. Da kommen Vorschläge, die das Fliegen nicht nur sicherer sondern auch billiger machen, dann kommen die gleich wieder mit der Nazikeule. Der SPD Politiker Dieter Wiefelspütz sagt: “Schreiben Sie bitte ruhig: Das ist Selektion am Flughafen gerade in Deutschland wird es das nicht geben”, sagt er mit Hinweis auf die jüngere deutsche Geschichte. Die Einteilung nach Ethnien – das löst in Deutschland schlechte Erinnerungen an die Nazi Zeit aus.