Archiv für den Monat März 2011

Libyen: Namensliste der Kriegstreiber

Dienstag, 22. März 2011

Wer gedacht hatte, der US-Neokonservatismus sei mit der Wahl Obamas abgedankt, hatte sich sehr geirrt. Allenfalls die Berichterstatung über die bewährte, rührige Gruppe dieser US-Denktanker und Sessel-Militärstrategen lässt in Deutschland zu wünschen übrig. Man möchte hierzulande den Menschen offensichtlich die unermüdlichen, feurigen Kriegstreiber nicht zumuten – denn das könnte das hehre Bild von den edlen, weißen Rittern, die erneut unterwegs sind, um demokratische Werte in der Welt zu verbreiten und insbesondere (nach bewährtem Muster) Zivilbevölkerungen zu schützen, etwas verwackeln lassen.

Halten wir also die Tränen der Rührung zurück und die Augen und Ohren dafür offen:

Here comes … PNAC. Das Projekt für ein Neues Amerikanisches Jahrundert.

Erinnern wir uns: Das berüchtigte Strategiepapier hatte 1997 u. a. eine Umgestaltung des Nahen Ostens gefordert. Das Vehikel war die „Idee“ (!) des Krieges gegen den Terror gewesen, der erste Dominostein der Irak.

Natürlich war damit die Neuordnung des Nahen Ostens nicht abgeschlossen – das „Projekt“ hatte viel Weitgehenderes gefordert. Aber sehen wir uns zunächst ein Video vom 20.3.2011 des Politikkommentators (“Fox News”) und Neocon-Publizisten William Kristol („The Weekley Standard“), Sohn des „Godfather of Neoconservatism“ Irving Kristol, an:

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10 Gründe, um Libyen zu bombardieren

Dienstag, 22. März 2011
HDI-Weltkarte; Quelle: wikimedia commons

HDI-Weltkarte (Quelle: Wikimedia Commons)

Human Development Index (HDI; Daten von 2007, veröffentlicht am 4. November 2010)

  • > 0.900
  • 0.850–0.899
  • 0.800–0.849
  • 0.750–0.799
  • 0.700–0.749
  • 0.650–0.699
  • 0.600–0.649
  • 0.550–0.599
  • 0.500–0.549
  • 0.450–0.499
  • 0.400–0.449
  • 0.350–0.399
  • 0.300–0.349
  • < 0.300
  • Keine Daten
  1. Libyen hat einen Index von 0,755 und damit den höchsten Lebensstandard von ganz Afrika. Nach den Kriterien des Human Development Index (HDI) aus dem Jahr 2007 ist es damit sogar vergleichbar mit europäischen Ländern wie Polen oder Portugal. Das ist erstaunlich, zumal 85 % Libyens Wüste (Sahara) sind und das Land äußerst trocken ist.
  2. Libyen hat das höchste Pro-Kopf-Einkommens Afrikas.
  3. Die medizinische Versorgung ist gratis. Bei schwierigeren Diagnosen oder notwendigen Operationen wurden Libyer jahrzehntelang ins Ausland geschickt. Auch Bonner Kliniken beispielsweise machten gute Geschäfte mit Patienten aus Libyen, denen ihr Aufenthalt staatlich komplett finanziert wurde. Jeder Libyer war mit 5000 Euro für den Krankenhausaufenthalt ausgestattet. (weiterlesen…)

Japan: Sapporo “Biru” – köstlicher Werbefilm

Samstag, 19. März 2011

Nach so viel Schwerverdaulichem und Traurigen aus Japan: Hier ein absolut köstlicher, toll gemachter Werbespot für japanisches Bier, “Biru”. Prost!

Atomdesaster Japan: Wo geht die Radioaktivität hin?

Samstag, 19. März 2011

Antwort: ostwärts. Dafür muss man sich mit dem Phänomen des Jet Stream oder Strahlstroms bekannt machen: Für unsere nördliche Erdhalbkugel ist der polare Strahlstrom oder Polarfrontjetstream (PFJ) maßgebend. Der Strahlstrom ist ein Starkwindband, das mehr oder weniger in der Nähe des nördlichen Wendekreises auftritt.

Nördlicher und Südlicher Wendekreis und Äquator. QUelle: wikimedia commons

Nördlicher und Südlicher Wendekreis und Äquator (Quelle: Wikimedia Commons)

Er ist ein Westwind, denn er kommt aus dem Westen und geht nach Osten. Flugzeuge nutzen den Jet zum Kraftstoffersparen.

Auf dieser Graphik des California Regional Weather Server, sieht man, wie sich der Nordpazifische Jet Stream über den Pazifischen Ozean auf die Westküste der Vereinigten Staaten zubewegt und in welchen US-Bundesstaaten er ungefähr zuerst eintrifft.

Graphik über den Verlauf des nordpaszifischen Strahlstroms und sein Eintreffen in den USA; Quelle

Graphik über den Verlauf des nordpazifischen Strahlstroms und sein Eintreffen in den USA (Quelle: California Regional Weather Server)

Hier ein Wettermodell mit Windvorhersage von Stormsurfing.com. Es zeigt anschaulich, wie der möglicherweise Radioaktivität tragende Jet von West nach Ost zieht. Über dem Nordatlantik scheint er sich immer etwas aufzuteilen in einen nördlichen Anteil, der mehr über Skandinavien zieht und einen südlicheren Strom, der über Nordafrika zieht. Zentraleuropa  mit Deutschland bleibt ein wenig ausgespart.

Bei der Zentral-Anstalt für Meterologie und Geodynamik (Wien) kann man ebenfalls eine Fülle von Daten, Graphiken und Informationen bezüglich der zu erwartenden Verteilung der Radioaktivität abrufen. Die Vorhersagen werden dauernd aktualisiert. (weiterlesen…)

Atomdesaster in Japan und brisante Geologie

Samstag, 19. März 2011
Pazifischer Feuerring; Quelle Wikimedia Commons

Pazifischer Feuerring (Quelle: Wikimedia Commons)

Mittlerweile sind wir schlauer:

Hätte jemand vor der Atomkatastrophe in Japan gefragt, wieviele Atommeiler das Land besitze, wieviele Menschen hätten die richtige Antwort gewusst?

Wer hätte gewusst, dass es in Japan, einer Weltregion, die traditionell zu den am meisten von Erdbeben betroffenen Gegenden unseres Planeten gehört, 55 Atomkraftwerke gibt, sowie weitere 11, die im Bau sind.

Eine “Anti-Atom”-Bewegung ist, so hören wir, in Japan gänzlich unbekannt. Die Nuklearenergie wird also offensichtlich in völliger Übereinstimmung mit der großen Mehrheit der Bevölkerung ausgebaut.

Das ist zumindest erstaunlich – auch deswegen, weil Japan ja 1945 schreckliche Erfahrung mit dem Abwurf zweier amerikanischer Atombomben machte, die es aber offensichtlich in seinem Streben nach Nuklearenergie überhaupt nicht beeinflussten. (weiterlesen…)