Antwort: ostwärts. Dafür muss man sich mit dem Phänomen des Jet Stream oder Strahlstroms bekannt machen: Für unsere nördliche Erdhalbkugel ist der polare Strahlstrom oder Polarfrontjetstream (PFJ) maßgebend. Der Strahlstrom ist ein Starkwindband, das mehr oder weniger in der Nähe des nördlichen Wendekreises auftritt.
Er ist ein Westwind, denn er kommt aus dem Westen und geht nach Osten. Flugzeuge nutzen den Jet zum Kraftstoffersparen.
Auf dieser Graphik des California Regional Weather Server, sieht man, wie sich der Nordpazifische Jet Stream über den Pazifischen Ozean auf die Westküste der Vereinigten Staaten zubewegt und in welchen US-Bundesstaaten er ungefähr zuerst eintrifft.

Graphik über den Verlauf des nordpazifischen Strahlstroms und sein Eintreffen in den USA (Quelle: California Regional Weather Server)
Hier ein Wettermodell mit Windvorhersage von Stormsurfing.com. Es zeigt anschaulich, wie der möglicherweise Radioaktivität tragende Jet von West nach Ost zieht. Über dem Nordatlantik scheint er sich immer etwas aufzuteilen in einen nördlichen Anteil, der mehr über Skandinavien zieht und einen südlicheren Strom, der über Nordafrika zieht. Zentraleuropa mit Deutschland bleibt ein wenig ausgespart.
Bei der Zentral-Anstalt für Meterologie und Geodynamik (Wien) kann man ebenfalls eine Fülle von Daten, Graphiken und Informationen bezüglich der zu erwartenden Verteilung der Radioaktivität abrufen. Die Vorhersagen werden dauernd aktualisiert.
Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz hat ebenfalls eine anschauliche Graphik mit der Simulation der atmosphärischen Ausbreitung der Strahlung aus Japan ins Netz gestellt (s. u.).
Zudem gibt es in Deutschland das Integrierte Mess- und Informationssystem (IMIS). Es liefert alle 24 Stunden aktuelle Messwerte für Gamma-Strahlung. Man kann die einzelnen Messstationen auf einer Deutschlandkarte durch Anklicken abfragen.

Simulation: Ausbreitung der radioaktiven Strahlung aus Fukushima (Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz)
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Tags: Atomdesaster Japan, Bundesamt für Strahlenschutz, Jet Stream, wohin geht die Radioaktivität, Zentralanstalt für MEterologie und Geodynamik
Ergänzend zu dem Beitrag sei gesagt, dass der deutsche Wetterdienst die Messstationen bereits am 16. März angewiesen hat, hierzulande keine Daten mehr hinsichtlich Radioaktivität zu veröffentlichen. Im Grunde ein Skandal. Auf N24 wurde dies von einem Experten der Gesellschaft für Strahlenschutz bestätigt: http://www.youtube.com/watch?v=hAmKPOSicgo
Auch der investigative Journalist Gerhard Wisnewski hat darüber berichtet und stellt die Daten auf seiner Webseite zur Verfügung: http://www.wisnewski.de/ (linke Spalte).