Archiv für den Monat August 2011

Eurobonds längst beschlossene Sache?

Dienstag, 30. August 2011

Am Wochenende meldete sich Bert Rürup, jahrelang Chef der fünf Wirtschaftsweisen in Sachen Eurobonds und Transferunion zu Wort: „Jetzt die Wahrheit sagen. Umstrittene Eurobonds sind dem früheren Wirtschaftsweisen zufolge längst beschlossene Sache.“ (GA Bonn vom 27./28.8.2011).

Damit folgt Rürup einem bereits bekannten Muster: Zunächst wird der Wähler, die Öffentlichkeit, das Volk getäuscht, es wird beschwichtigt, abgewiegelt, abgestritten. Dann, nach einer Zeit, wird dazu aufgerufen, dem Volk reinen Wein einzuschenken, die Wahrheit zu sagen.

Derjenige, der „mutig“ die Wahrheit überbringt, umgibt sich wie selbstverständlich mit dem Nimbus des Anständigen, ja Heldenhaften. Die Medien erliegen regelmäßig seinem Charme.

Jedoch, es handelt sich hier in mehrfacher Hinsicht um eine Travestie und eine ungeheure Dreistigkeit: (weiterlesen…)

Selbstaufgabe und EU-Diktat

Dienstag, 16. August 2011

Der Bonner Generalanzeiger war mal ein bildungsbürgerliches Informationsblatt. Lang ist es her. Täglich liefert er nunmehr Ideologie satt. Jüngstes Beispiel: Unter der Überschrift “Deutschland und die Finanzkrise. Selbstaufgabe” ruft die GA-Kolumnistin Ulla Thiede aus Berlin dazu auf, sich dem Diktat aus Brüssel zu beugen.

Thiede tritt konsequent für die Entmündigung und Entmachtung der Parlamente ein und geißelt demgemäß alle die deutschen Politiker scharf, die ob der ungeheuren Finanzbeschlüsse der derzeitigen Regierung mit weitreichenden Folgen für die Zukunft  nach der Einberufung des gewählten Parlamentes rufen. Die GA-Journalistin plädiert dagegen für weitere EU-Sondergipfel, nicht für die Einberufung des Bundestages, wie es z. B. Frank Schäffler (FDP) fordert, dem sie puren “Eigennutz” unterstellt.

Sinnvoll wäre die Einberufung des Plenums nur, wenn die Parlamentarier auch bereits etwas beschließen könnten. Nämlich all die – äußerst sinnvollen – Maßnahmen, die in Brüssel kürzlich verabschiedet wurden. Doch die Vorlagen dafür sind bis September nicht fertig. Koalition wie Opposition sollten sich hüten, ohne Anlass im luftleeren Raum über Für und Wider der Währungsunion zu debattieren“.

Ja, so sieht das Parlament der Zukunft aus: (weiterlesen…)

Boetticher – der bedrängte Hetero

Dienstag, 16. August 2011

Der Rücktritt des schleswig-holsteinischen stellvertretenden Ministerpräsidenten und Fraktionschefs der CDU im schlesw.-holst. Landtag hat mich geärgert.

Der Mann musste tatsächlich zurücktreten: Nicht, weil er irgendetwas falsch gemacht hätte, – eine 16-jährige ist schließlich kein Kind mehr, sondern in der Regel eine Frau mit Regel, falls sie nicht ein Entwicklungsproblem hatte – sondern weil er nicht standgehalten hat. (weiterlesen…)

Update zum norwegischen Massaker auf Utoya: Polizei fuhr Umweg

Sonntag, 14. August 2011

In meinem vorangenen Blogbeitrag zum Thema der norwegischen Anschläge, insbesondere des Massakers auf der Insel Utøya, hatte ich schon das Verhalten der norwegischen Polizei beleuchtet.

Neue Informationen lassen deren Vorgehensweise nunmehr immer grotesker erscheinen. Es kam nämlich heraus, dass die hochbelobigte Truppe (Justizminister Storberget: „fantastische Arbeit“) sogar einen besonderen Umweg wählte, um per Boot auf die Insel zu gelangen, während das Blutbad ungestört weiter lief.

Die ausdrücklich von der Regierung in Schutz genommene Polizei, die spontan 2,6 Millionen Euro für 100 zusätzliche Polizeistellen bewilligt bekam, nahm an diesem verhängnisvollen 22. Juli 2011 nicht den direkten Weg zur Unglücksinsel, sondern fuhr von Oslo kommend an der Insel vorbei, weiter an der Küste entlang bis auf die Höhe der nächsten Insel „Storøya“ und setzte von dort über. Das mit zehn Mann hoffnungslos überbelegte Boot sank beinahe während der Überfahrt und die Mannschaft musste ständig Wasser schöpfen. Der Motor stockte. Schließlich helfen zwei entgegenkommende Zivilboote aus und man kann den Weg fortsetzen, wie bereits im vorangegangegen Beitrag beschrieben. Das norwegische Fernsehen “NRK” hat die Strecke rekonstruiert:

Doch der Reihe nach: (weiterlesen…)

In Gallium investieren – ein Erfahrungsbericht

Donnerstag, 11. August 2011
Gallium-Kristalle; Quelle: Wikimedia Commons

Gallium-Kristalle (Quelle: Wikimedia Commons)

Aus gegebenem Anlass möchte ich an dieser Stelle meine Erfahrung mit dem “strategischen Metall” Gallium teilen.

Mir fehlte schon immer Zeit und Glaube, mich mit Aktien zu beschäftigen, jedoch hatte ich mich schon früher einmal mit der Bedeutung von sog. “Gewürzmetallen” auseinandergesetzt und mich im damaligen Artikel bereits ausführlich über die Bedeutung der seltenen Erden ausgelassen.

Mir hatten besonders Indium, Gallium und Tantal imponiert: Kriterien waren Ungiftigkeit, Möglichkeit der physischen Aufbewahrung und Wertbewahrung- bzw. Steigerung.

Alle drei Metalle erfüllen diese Kriterien in besonderem Maße. Die beiden erstgenannten sind sie aus der Computerindustrie (Bildschirme, LCD-Monitore  etc., Solarzellen) bisher nicht wegzudenken. Tantal findet dagegen in der Medizin (Implantante), Flugzeugbau uvm. Verwendung.

Ich wollte ausprobieren, wie es ist, bei einer örtlichen Metallhandelsgesellschaft einen Kauf ganz praktisch über die Bühne zu bringen. Ich erfuhr: Man lässt sich telefonisch bzw. per E-Mail beraten, denn aufgrund der wertvollen Stoffe, die dort lagern, kann kein Kunde einfach dort aufkreuzen, er würde nicht vorgelassen werden. Die gewünschten Stoffe werden angeliefert;  es muss mit der Firma ein Termin vereinbart werden. (weiterlesen…)

Barcelona, Rotterdam: Disko-Besucher lassen sich Mikrochip injizieren

Freitag, 05. August 2011

Heute schickte mir jemand aus Spanien ein Video, ein Fernsehbericht über einen In-Club in Barcelona direkt am Meer. Die “Baja Beach Club”-Diskothek begann 2004 als erste Diskothek der Welt Besucher, die den VIP-Status haben wollten, zu chippen.

Der “Vorteil”: Die Türen öffnen sich automatisch für die gechippte Person, Getränke und Speisen können auch in Badehose oder Bikini problemlos mit Handzeichen bezahlt werden, das Lesegerät schließt den Verkauf ab und der Betrag wird automatisch vom hinterlegten Konto eingezogen.

Eine äußerst bequeme Lösung für unbeschwertes Amüsement, nicht? Der Reiskorn große RFID-Chip, auch Funketikette genannt, kann für den Rest des Lebens in der VIP verbleiben; er enthält einen “Transponder”, d. h.  er nimmt elektromagnetische Wellen auf, identifiziert diese und sendet Informationen bzw. leitet diese weiter.

“Bequem und sicher”, war das Urteil der Gechippten. Auch in Rotterdam übernahm eine Diskothek die Idee. Ihr Besitzer meinte, in einigen Jahren würden sowieso alle Menschen schon bei der Geburt gechippt. (weiterlesen…)

EHEC für beendet erklärt – alles gut?

Freitag, 05. August 2011
Die Affen fanden's gut: Gurken im Überfluss dieses Jahr...; Bildquelle unbek.

Die Affen fanden's gut: Gurken im Überfluss dieses Jahr ... (Bildquelle unbek.)

Seit Jahren sterben Zehntausende von Menschen in unserem Land an sog. Krankenhausinfektionen. Ca. 40.000 Tote sind es pro Jahr. Das ist jedoch den Medien nicht der Rede wert – es kann nicht mit einem schicken, neuen Virus- oder Bakteriumnamen verbunden werden und wird fast völlig totgeschwiegen.

Die “Welt”: “Krankenhausinfektionen verursachen nicht nur viel Leid, sondern seien auch ein erheblicher Kostenfaktor.” (Klaus-Dieter Zastrow von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene). So könnte man es auch sagen. (weiterlesen…)