Die Braune Armee Fraktion – Hintergründe

Alle Jahre wieder gibt es in Deutschland ein bizarres Voodoo-Ritual: Man piekst und durchbohrt Puppen aus braunen Stoffresten solange mit Nadeln, bis sich diese noch einmal kurz aufbäumen, tatsächlich  für einen Moment ihre Glasaugen aufschlagen, die Ritualteilnehmer ungläubig anglotzen und dann wieder zurückplumpsen.

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Serienmorde an acht Ausländern und einer deutschen Polizistin verübt, der letzte vor vier Jahren, trillern die Republik. Deutschland wird wieder mit seiner Vergangenheit – seiner jüngeren, die Morde geschahen zwischen 2000 und 2007, und der 60 Jahre zurückliegenden, beschäftigt sein. Kurz: Deutschland muss wieder entnazifiziert werden. Ob es will oder nicht.

Die feigen Morde werden Deutschland noch monatelang beschäftigen – mindestens. Eine Machtergreifung der Braunen wird erneut möglich erscheinen. Die Betroffenheit all jener, die sich mit den Opfern solidarisieren, und das werden so gut wie alle sein, wird einhellig sein. Die Stellungnahmen unzähliger Experten werden wir über uns ergehen lassen müssen. Werden es die richtigen “Experten” sein?

Die bange Frage wird wie immer lauten: Ist der braune Schoß fruchtbar noch? Nun, wir sollten diese Fragen den richtigen Leuten stellen!: Der NSU, der „Nationalsozialistische Untergrund“ war dem Verfassungsschutz seit 1994 bekannt, als er noch „Thüringer Heimatschutz“ hieß und schon damals unter Beobachtung stand.

Warum wurde das braune Trio infernal ausgerechnet jetzt seines Lebens im Untergrund und seiner unerkannt durchgeführten und folgenlos gebliebenen Schandtaten überdrüssig? Gab nach mehreren erfolgreich durchgeführten Banküberfällen der letzte nicht erfolgreiche den Ausschlag hin zur plötzlichen Lebensmüdigkeit, dem angenehmen Leben im Luxuswohnmobil nunmehr zu entsagen? Gibt es braune Schläfer, die auf Stichwort depressiv und lebensmüde werden? Und den Exit-Knopf drücken? Oder gibt es andere, die den Schalter umlegten?

Noch im Angesicht des beschlossenen Todes durch die Kugel hinterlegen die Täter mit deutscher Gründlichkeit jedoch die seit Jahren angeblich fieberhaft gesuchten Tatwaffen aus den „Döner-Morden“ und dem Mord an der Polizistin in Heilbronn in ihrem Wohnmobil bzw. in der Wohnung der Zwickauer Komplizin Beate Zschäpe. Nebst der unerlässlichen Bekenner-DVD, ohne die alles nichts gewesen wäre, die, Gott sei Dank, beim Inbrandstecken des Hauses von Frau Zschäpe keinen Schaden nahm.

Auch „Die Welt“ meint: „Wie durch ein Wunder bleiben auch jene Papiere unversehrt, die das Trio nun möglicherweise gar mit dem Verfassungsschutz in Verbindung bringen könnten.“

Es geht um Dinge, die 14 Jahre zurückliegen, ca. 1994 begannen; aber das wird Deutschland nichts nützen, wir werden wieder durch den braunen Wolf gedreht werden. Das deutsche Ansehen wird wieder beschädigt und wir werden wieder genötigt werden uns zu identifizieren damit, was in deutschem Namen Mitbürgern mit ausländischen Wurzeln angetan wurde.

Sagte ich „in deutschem Namen“? Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gehörten ursprünglich zur Gruppe „Thüringer Heimatschutz“, „deren führender Kopf, Tino Brandt, ein Verbindungsmann (V-Mann) des Verfassungsschutzes ist.“ („Die Welt“ a. a. O.)

„Die Welt“ weiter: „ Außer Brandt versucht der Geheimdienst weitere ‚Heimatschützer‘ für Spionagezwecke anzuwerben. Unklar ist, ob die Verfassungsschützer auch auf Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt zugingen.

In den Trümmern des Zwickauer Hauses stellte die Polizei allerdings „legale illegale Papiere“ des braunen Trios infernal sicher. Damit ist für jeden logisch denkenden Menschen hiermit klar, dass wir es mit drei Angestellten des Verfassungsschutzes zu tun haben.

Bis heute bestreitet der Verfassungsschutz die drei angeworben zu haben. Die jetzt in dem vom Terror-Trio gemeinsam bewohnten Haus in Zwickau gefundenen Papiere erhärten allerdings den Verdacht, dass es doch eine Verbindung gegeben haben könnte.“ (a. a. O.)

„Der Spiegel“ titelte jetzt über eine neue „Braune Armee Fraktion“. Das ist zwar marktschreierisch, aber insofern richtig, als die „Rote Armee Fraktion“ ja ebenfalls Verbindungen zu deutschen Geheimdiensten hatte. Wie mühsam es ist, in diesen infamen Sumpf rechtsstaatliches Licht zu bringen, verdeutlich nicht zuletzt der einsame Kampf des Sohnes des 1977 ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback, Prof. Michael Buback, auf dessen Betreiben hin über 30 Jahre nach der Mordtat nunmehr gerichtlich der Frage nachgegangen wird, wer eigentlich seinen Vater erschossen hat und ob die RAF-Terroristin Verena Becker evtl. die Todesschützin gewesen sein kann – aber in diesem Zusammenhang systematisch aus der „Schusslinie“ der Strafverfolgung herausgehalten wurde, da sie möglicherweise schon Anfang der 1970er Jahre vom Verfassungsschutz „geführt“ wurde.

Auch Gundolf Köhler, der „einsame“ Täter des Anschlages auf das Oktoberfest 1980 kommt wieder in Erinnerung. Auch er hatte Verbindungen zu einer rechten „Wehrsportgruppe Hoffmann“ und weiteren militärischen Strukturen, welche an Gladio, d. h. an die NATO-Geheimarmeen in der Zeit des Kalten Krieges gemahnten. Das Münchner Attentat wurde bis heute nicht restlos aufgeklärt.

Hätte die Zivilgesellschaft der BRD es damals geschafft, Licht in das Dunkel der „Strategie der Spannung“ zu bringen, müssten wir uns vielleicht heut nicht immer noch mit ähnlichen Problemen herumschlagen. Die BRD-Bürger der damaligen Jahre waren jedoch zu sehr auf den Staat fixiert, von dem sie mehr Sicherheit einforderten und Aufklärung erhofften. So wurden Hinweisen, dass es mehrere verdächtige Personen am Anschlagsort und versteckte Munitionsdepots gab, nicht weiter nachgegangen.

Es ist hohe Zeit, dass im Deutschland des Jahres 2011 das Thema der offensichtlich völlig außer Kontrolle geratenen Geheimdienste in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückt. Nicht der deutsche Bürger, die Geheimdienste, allen voran der deutsche Verfassungsschutz, bedürfen ganz offensichtlich einer erneuten Entnazifizierung!

Eine mutige Aufklärung muss so schnell als möglich erfolgen. Ansonsten wird die Rechnung derer aufgehen, die dieses üble Stück monatelang auf ihrem Spielplan sehen möchten, während in Krisenzeiten unser aller Aufmerksamkeit und Energie eigentlich darauf gerichtet sein müssten, dass unterdessen staatsstreichähnliche Vorgänge darauf abzielen, die Souveränität europäischer Staaten an eine Elite von Bankern auszuhändigen.

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3 Antworten zu “Die Braune Armee Fraktion – Hintergründe”

  1. rudolf Fritz sagt:

    _Eine mutige Aufklärung muss so schnell als möglich erfolgen. Ansonsten wird die Rechnung derer aufgehen, die dieses üble Stück monatelang auf ihrem Spielplan sehen möchten,_

    Wer soll aufklären?
    Wir hatten:
    - die libanesischen Kofferbomber von Köln
    - die Sauerlandgruppe
    - Frankfürter Terroristen die einen Anschlag in Straßburg planten
    - usw. usw.

    Es gibt offenbar reaktionäre Krafte, die an einer Verschärfung der Lage interessiert sind.
    Andererseits scheint es Kräfte zu geben, denen dieses Treiben nicht gefällt.

    Ich habe das Gefühl, dass diese Nummer in Thüringen ein Duell zwischen
    Geheimdienstströmungen war.

    Einen ordentlichen Beitrag findet man bei “RADIO UTOPIE”
    http://www.radio-utopie.de/2011/11/14/der-neue-terror-des-apparats/

  2. Neonazis: Versagen von Politik und Medien | Erinnerungsforum sagt:

    [...] Quelle: https://becklog.zeitgeist-online.de/2011/11/15/die-braune-armee-fraktion-hintergrunde/ [...]

  3. Hat Mundlos einen "echten" gefälschten Ausweis von der Meldebehörde erhalten? | Erinnerungsforum sagt:

    [...] Quelle: https://becklog.zeitgeist-online.de/2011/11/15/die-braune-armee-fraktion-hintergrunde/ [...]

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