Erdogan: Fall Konstantinopels 1453 – Beginn des türkischen Zeitalters der Erleuchtung

Geplante neue Brücke von Asien nach Europa über den Bosporus

Der türkische Ministerpräsident Erdogan gab vergangenen Mittwoch bei der Einweihung des Projektes einer neuen 10-spurigen Brücke über den Bosporus Einblicke in sein Geschichtsverständnis und die Rolle der Türkei für Europa.

Die katholische Nachrichtenagentur kath.net berichtete als einzige über das Ereignis: “Mit der Eroberung von Konstantinopel und dem Sieg über das Byzantinische Reich im 15. Jahrhundert hätten die muslimischen Osmanen ein ‘Zeitalter der Erleuchtung’ eingeleitet, sagte der türkische Ministerpräsident.”
Die Herrschaft der Byzantiner in der heutigen Türkei bezeichnete er dagegen als “dunkles Kapitel”. Bezeichnenderweise fand die Feier zur Grundsteinlegung des Brückenprojekts am Jahrestag der Eroberung von Byzanz statt (29. Mai 1453).

Kat.net weiter: “‘Auch heute schreiben wir Geschichte’, sagte Erdogan in Anspielung auf den Bau der Brücke, der dritten Verbindung zwischen Asien und Europa in Istanbul. Die Istanbuler Behörden begehen den Jahrestag des Sieges über Byzantiner traditionell mit Feierstunden und Festveranstaltungen.”

Gemälde: Belagerung von Konstantinopel durch die Türken, von Jean Chartier, 15. Jh.

In der Tat hatt die Eroberung Konstantinopels ein Zeitalter der “Erleuchtung” eingeleitet, jedoch nicht unbedingt im ehemaligen Ostrom, sondern in Italien, wohin griechische Gelehrte mit ihren Büchern und Schriften der klassischen Antike flohen und mit ihrem Wissen und ihrer Bildung die Renaissance einleiteten.

Byzanz war Jahrhunderte lang ein Bollwerk gegen asiatische Völkerscharen gewesen, das tragischerweise durch die Christen selbst entscheidend geschwächt wurde: Eine besonders üble Rolle spielte dabei das Heer christlicher Kreuzfahrer (hauptsächlich französische und venezianische Ritter), das 1204 in  das christliche Konstantinopel einfiel, es plünderte und große Teile der Stadt zerstörte. Es muss ein wahrhaft christlicher Haufen gewesen sein … Briefe des Papstes, der sich strikt widersetzte und mit Exkommunikation drohte, waren abgefangen worden.

Die Zerstörungen, Greueltaten und anschließenden Aufteilungen von Byzanz durch den sog. “Vierten Kreuzzug” brachen der griechischen Christenheit das Genick und mündeten letztlich in den Fall von 1453.

Papst Nikolaus V. erreichten während der Belagerung durch die Türken verzweifelte Hilferufe aus Konstantinopel. Statt Truppen zu senden, verzettelte sich der römische Papst jedoch in Verhandlungen, da er einen Vorteil aus der Notlage der Byzantiner schagen und diese zu einer Kirchenunion zwingen wollte. Damit besiegelte er das Schicksal der Stadt …

Der osmanische Eroberungswille brandete in den nachfolgenden Jahrhunderten in Wellen gen Westen an. Recep Tayip Erdogan und seine traditionell-islamische Partei stehen ganz offensichtlich in dieser Tradition.

— Anzeigen —


Tags: , , ,

Eine Antwort zu “Erdogan: Fall Konstantinopels 1453 – Beginn des türkischen Zeitalters der Erleuchtung”

  1. Rudolf Steinmetz sagt:

    Erdogan steht weder in der Tradition der Osmanen noch hat er ein solides Geschichtsverständnis. Während im Osmanischen Reich die religiösen Minderheiten ihre Eigenständigkeit hatten, und auch die aus Spanien vertriebenen Juden dort Zuflucht fanden, ersetzte Atatürk diese multiethnische Toleranz durch einen rassistischen Pantürkismus. Derwischorden wurden verboten (übrigens auch neuerdings im Iran). Entsprechend geprägt ist auch der staatlich kontrollierte, türkische Islam. In dieser beschränkten Tradition steht auch Erdogan. Er ist zudem ein materialistischer Atatürk, der kriminelle Geschäfte betreibt, siehe:

    WDR-Doku über den türkischen Prediger und Erdogan-Spezl FETHULLAH GÜLEN: http://www.youtube.com/watch?v=jDGXXXtsS2g

    Ein Dialog-Mäntelchen der Gülen-Bewegung:
    http://www.fidev.org/front_content.php

    Gülen wird gebraucht, daher sofort eine Hagiographie: – Internationale Anerkennung und ungerechtfertigte Kritik – Ein Gastkommentar von Ercan Karakoyun bei der aus Steuergeldern subventierten Zeitschrift ZENITH:
    http://www.zenithonline.de/deutsch/gesellschaft//artikel/internationale-anerkennung-und-ungerechtfertigte-kritik-003666/

    Hier ein realistisches Portrait des Erdogan-Spezl Gülen:
    zum Phantom Ergenekon und Fethullah Gülen bzw. dessen “Bewegung” und deren Hand- und Spanndienste für den CIA liest man hier: Sibel Edmonds: Operation Gladio-B — Teil 1
    http://www.politaia.org/terror/sibel-edmonds-operation-gladio-b-teil-1/

    Wer genauer wissen wollen, worum es bei dem Marmara-Massaker ging, sollte hier weiterlesen. Hier die Zusammenfassung:

    Letztes Jahr berichtete nsnbc, dass eine zuverlässige palästinensische Geheimdienstquelle (die dem Herausgeber von nsnbc bekannt ist) Informationen und Dokumentationen zur Verfügung stellte, welche belegen, dass der Mord an neun türkischen Bürgern auf dem Schiff Mavi Marmara der Gaza-Freiheits-Flotille eine gemeinsame türkisch-israelische Operation war, die dem Zweck diente, neun Mitglieder der türkischen Moslembruderschaft und verwandter Organisationen zu liquidieren, die gegen die militärische Aggression gegen Syrien opponierten. Ein weiterer Zweck des gemeinschaftlichen Mordes war es, die öffentliche Unterstützung für den türkischen Ministerpräsidenten R. Tayyip Erdogan zu fördern und ihm genug Rückendeckung für die Entlassung der sekulären Generäle im türkischen Oberkommando zu geben, die gegen eine militärische Einmischung in Syrien waren: http://www.politaia.org/israel/heute-schon-gelacht-igh-ermittelt-wegen-mavi-marmara/

    INTERVIEW: Harvard-Professor Rodrik über die Verstrickung mit der Gülen-Bewegung – „Erdoğan will regieren, ohne kontrolliert zu werden“: http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2012/06/454858/harvard-professor-rodrick-„erdogan-will-regieren-ohne-kontrolliert-zu-werden“/

    Erdogan ist aus vielen Gründen so glaubwürdig wie der neue Papst: Wäre die symbiotische Verflechtung zwischen Staat und mafiösen Strukturen eine olympische Disziplin, bekäme die Türkei mindestens Silber, darüber jedoch dürfen “HÜRRİYET” “Cumhuriyet!” nicht berichten, sonst sitzen alle Redakteure für den Rest ihres Lebens im Knast. Und der derzeit größte Staatsfalschspieler ist Attatürk-Epigone Erdogan, der lügt wie gedruckt und in Geldwäsche verstrickt ist, hier einige Kostproben:

    Erdogan, der Falschspieler: Geheimabkommen mit Saudis, um Syrienplan zu torpedieren: http://www.politaia.org/terror/erdogan-der-falschspieler-geheimabkommen-mit-saudis-um-syrienplan-zu-torpedieren/

    Christoph Hoerstel: Erdogan infolge gigantischer Geldwäschegeschäfte durch die USA erpressbar – vom Syrien-Freund zum Syrienfeind – KenFM im Gespräch mit Christoph Hörstel am 16.5.2012: http://www.youtube.com/watch?v=cUOcG-u6KyU

    Der Sultan und der Habicht: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-64760889.html

    Erdogans krimineller Schwiegersohn – Die Türkische Calik Gruppe, übernimmt die Strom Netze im Kosovo: http://balkan-spezial.blogspot.de/2012/06/die-turkische-calik-gruppe-ubernimmt.html

    Und wie kauft sich Erdogan sein Volk? Etwa mit kleinen, publikumswirksamen Wohltaten, zum Beispiel indem er in den Großstädten wie Istanbul die Bakschische verbietet und die kompletten Beerdigungskosten mit Steuergeldern bezahlt. Im Gegenzug montiert an jeder Dönerbude eine Videokamera, um seine Türken zu bespitzeln. Und indem er den reichen Clans ungehinderten Marktzugang gewährt, und diese wiederum loyalen Mitarbeitern Brosamen zufallen lassen, diese aber im Gegenzug kontrollieren, bespitzeln und an der Kandare halten.

    Der Ausgangspunkt all dieses Übels (also auch der Jungtürken unter Atatürk) waren die Proselyten von Saloniki, das Einfallstor für die Ideen der französischen Revolution durch die zionistische Freimaurer-Sekte B’nai B’rith, die zur Abdankung von Sultan Abdul Hamid II. führte, der unisono in der Presse als blutrünstiger Despot vorgeführt wird, tatsächlich aber das Osmanische Reich wieder aus den Klauen des Westens befreien konnte, bis, ja bis eben die Freimaurer kamen mit den angelsächsichen Banken der “City of London” um die Proselyten zu sponsern.

    Und das Neueste zum Phantom Ergenekon und Fethullah Gülen bzw. dessen “Bewegung” und deren Hand- und Spanndienste für den CIA liest man hier: Sibel Edmonds: Operation Gladio-B — Teil 1: http://www.politaia.org/terror/sibel-edmonds-operation-gladio-b-teil-1/

    Notabene: Wetten, dass weder http://www.islamische-zeitung.de noch http://de.qantara.de noch http://zentralrat.de oder sonst noch irgend ein sogenanntes islamisches Portal über diese Zusammenhänge berichten werden? Warum wohl nicht?

Eine Antwort hinterlassen