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Von: Steinmetz
Betreff: Offener Brief an Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz van Elst
Datum: 17. Januar 2014 13:53:23 MEZ
An:
Eminenz, sehr geehrter Herr Bischof Dr. Tebartz van Elst, lieber Bruder Franz-Peter,
zuletzt ist mir das Foto in der „Blödzeitung“ BILD vom 14.01.2014 http://www.bild.de/politik/inland/franz-peter-tebartz-van-elst/fliegt-mit-ryanair-nach-rom-34240516.bild.html („gebrochener Mann mit Rolli“) Anlass für diese Zeilen, welche Dir hilfreich sein mögen.
Ohne Frage war das eine medial inszenierte Kampagne, welche Dich aus dem Amt gemobbt hat. Ein Bischof, der Homo-Segnung verbietet? Ein Bischof, der auf korrekte Messfeier Wert legt? Ein Bischof, der Benedikt XVI. die Treue hält? Na warte! Und sicher ist es Dir nicht entgangen, dass anderen Bischofskollegen Ähnliches widerfuhr?
Hinter jedem Ereignis walten stets zwei unsichtbare Hände: die Hand Gottes des Allmächtigen, und die des Teufels: welcher folgen wir?
Was mich als Dein unwürdiger Bruder angesichts Deiner inszenierten Affaire ins Grübeln brachte, das war die Gretchen-Frage: Wie hälst Du es mit Jesu Worten: „Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir folgt, kann nicht mein Jünger sein“? Oder: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu werfen, sondern das Schwert“? Oder: „…der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater“? (Zitiert nach: Die Spruchquelle Q, hrsg. P. Hoffmann, Ch. Heil, Darmstadt 2002, Seite 87 etc.)
Was den Unfrieden in Deinem Bistum betrifft, infolge Deines aufrichtigen Handelns auf der operativen Ebene, so könntest Du zufrieden sein. Ein Gegenbeispiel wäre vielleicht Dein Kollege Kardinal & Erzbischof Reinhard Marx in München, der sich derzeit für 150 Millionen Euro ein neues Generalvikariat baut, und niemanden regt sich darüber auf, derweil er in seinem Bistum den gleichen Schaden anrichtet wie vormals in Trier. Welche Kompromisse geht dieser Mann nur ein? Religion in homöopathischen Dosen?
Zurück zum Kreuz: jeder hat seines zu schleppen – kurz gesagt, die Bedingtheit unserer Existenz. Doch, wie lernen wir es in Demut zu tragen und zu ertragen? Die grösste Barriere ist unsere narzistische Kränkung, der Stolz, die Rechthaberei – allesamt wurzelnd im Hass (der umschlägt in Wut und Neid), dieser wiederum in der geburtlichen Angst – was uns anhaften, und nicht loslassen lässt. Das unbedingt erstrebenswerte Ziel nannte Meister Eckhart Entwerdung, Abgeschiedenheit, aller Dinge ledig sein.
Um dem schlauen Ego auf die Spur zu kommen, und um seinen Fallen (d.h. den Fallen es Teufels) zu entgehen, (die auch vom „Blödmagazin“ SPIEGEl allzu gerne aufgestellt werden!) braucht jeder von uns die Hilfen A + B, sonst landen wir im Nichts.
A) Die eine Sache, die uns die nötige Hilfe bringt, um unser Kreuz zu tragen UND um es zu transzendieren, ist ein „Spiegel“, d.h. einen anderen Menschen, der uns dabei hilft uns selbst zu erkennen. Heisst es doch bei der Heiligen Teresa von Avila, die so manchen Strauss mit ihrem Johannes vom Kreuz ausgefochten hat: “…..Es wäre aber kein geringer Schaden und höchst bedauerlich, wenn wir versäumten, uns selbst zu erkennen und nicht wüssten, wer wir sind“, Teresa von Avila, Ich bin ein Weib – und obendrein kein gutes. Die Ohrenbeichte könnte das leisten, wenn der Beichtvater es könnte. Das aber habe ich bislang noch nicht erlebt. Und auch die vielen Therapeuten und Psychologen, welche sich neuerdings allzugerne in Klöstern und Pfarreien einnisten, und etwa mit wohlfeilen Yoga- oder ZEN-Übungen daher kommen, kitzeln nur unser Ego. Daher mein Rat: suche Dir also einen Meister, der Dir aufrichtig hilft!
B) Der zweite Punkt ist, dass wir eine spirituelle Quelle brauchen, die für uns tatsächlich fliesst. Jesus Christus der Messias (möge seine Wiederkunft sehr bald sein!) hat uns dazu Vorgaben gemacht, die wir korrekt einhalten müssen. Einer der wichtigsten Gesetze ist die der spirituellen Hierarchie. D.h. wir brauchen die für uns zuständigen Heiligen als Vermittler und Fürsprecher.
Jetzt bin ich bei der heiklen Frage, wo ich mich am Kopfe kratze, lieber Bruder Franz-Peter: was treibst Du eigentlich in Metten? Wie der ehrwürdige Abt auf seiner WebSite mitteilt, nimmst Du am Chorgebet der Brüder teil. Das kenne ich aus eigener Erfahrung sehr gut. Das Chorgebet bringt Halt und Segen. Aber ist das für jeden auch jederzeit ausreichend?
Leider ist es so, dass seit dem Benediktiner-Monopol und der Vertreibung bzw. Zerstörung der altorientalischen sowie iro-schottischen Klöster das psycho-spirituelle Wissen zur Transformation des Egos verdunstet ist. Der letzte, der dieses Wissen meiner Kenntnis nach noch einmal im Rahmen der Ordensdisziplin zum Leben erwecken wollte, das war der selige Wilhelm von Hiersau (hierzu: Friedrich Prinz, Frühes Mönchtum im Frankenreich, München 1965).
Jenseits dessen bleiben uns nur noch die für uns zuständigen Heiligen. Welcher oder welche ist für Dich persönlich zuständig, lieber Bruder? Ist er bzw. sie in Metten zu finden – oder in Eibingen?
Möge der himmlische Segen Dich nie verlassen!
Wala hawla wala quawwata illa billahil `aliyyil `azim -
es gibt keine Macht und keine Kraft der Veränderung
als von Gott unserem HERRN.
Dein unwürdiger Bruder aus München stets zu Diensten,
Rudolf Steinmetz
Von: Steinmetz
Betreff: Offener Brief an Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz van Elst
Datum: 17. Januar 2014 13:53:23 MEZ
An:
Eminenz, sehr geehrter Herr Bischof Dr. Tebartz van Elst, lieber Bruder Franz-Peter,
zuletzt ist mir das Foto in der „Blödzeitung“ BILD vom 14.01.2014 http://www.bild.de/politik/inland/franz-peter-tebartz-van-elst/fliegt-mit-ryanair-nach-rom-34240516.bild.html („gebrochener Mann mit Rolli“) Anlass für diese Zeilen, welche Dir hilfreich sein mögen.
Ohne Frage war das eine medial inszenierte Kampagne, welche Dich aus dem Amt gemobbt hat. Ein Bischof, der Homo-Segnung verbietet? Ein Bischof, der auf korrekte Messfeier Wert legt? Ein Bischof, der Benedikt XVI. die Treue hält? Na warte! Und sicher ist es Dir nicht entgangen, dass anderen Bischofskollegen Ähnliches widerfuhr?
Hinter jedem Ereignis walten stets zwei unsichtbare Hände: die Hand Gottes des Allmächtigen, und die des Teufels: welcher folgen wir?
Was mich als Dein unwürdiger Bruder angesichts Deiner inszenierten Affaire ins Grübeln brachte, das war die Gretchen-Frage: Wie hälst Du es mit Jesu Worten: „Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir folgt, kann nicht mein Jünger sein“? Oder: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu werfen, sondern das Schwert“? Oder: „…der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater“? (Zitiert nach: Die Spruchquelle Q, hrsg. P. Hoffmann, Ch. Heil, Darmstadt 2002, Seite 87 etc.)
Was den Unfrieden in Deinem Bistum betrifft, infolge Deines aufrichtigen Handelns auf der operativen Ebene, so könntest Du zufrieden sein. Ein Gegenbeispiel wäre vielleicht Dein Kollege Kardinal & Erzbischof Reinhard Marx in München, der sich derzeit für 150 Millionen Euro ein neues Generalvikariat baut, und niemanden regt sich darüber auf, derweil er in seinem Bistum den gleichen Schaden anrichtet wie vormals in Trier. Welche Kompromisse geht dieser Mann nur ein? Religion in homöopathischen Dosen?
Zurück zum Kreuz: jeder hat seines zu schleppen – kurz gesagt, die Bedingtheit unserer Existenz. Doch, wie lernen wir es in Demut zu tragen und zu ertragen? Die grösste Barriere ist unsere narzistische Kränkung, der Stolz, die Rechthaberei – allesamt wurzelnd im Hass (der umschlägt in Wut und Neid), dieser wiederum in der geburtlichen Angst – was uns anhaften, und nicht loslassen lässt. Das unbedingt erstrebenswerte Ziel nannte Meister Eckhart Entwerdung, Abgeschiedenheit, aller Dinge ledig sein.
Um dem schlauen Ego auf die Spur zu kommen, und um seinen Fallen (d.h. den Fallen es Teufels) zu entgehen, (die auch vom „Blödmagazin“ SPIEGEl allzu gerne aufgestellt werden!) braucht jeder von uns die Hilfen A + B, sonst landen wir im Nichts.
A) Die eine Sache, die uns die nötige Hilfe bringt, um unser Kreuz zu tragen UND um es zu transzendieren, ist ein „Spiegel“, d.h. einen anderen Menschen, der uns dabei hilft uns selbst zu erkennen. Heisst es doch bei der Heiligen Teresa von Avila, die so manchen Strauss mit ihrem Johannes vom Kreuz ausgefochten hat: “…..Es wäre aber kein geringer Schaden und höchst bedauerlich, wenn wir versäumten, uns selbst zu erkennen und nicht wüssten, wer wir sind“, Teresa von Avila, Ich bin ein Weib – und obendrein kein gutes. Die Ohrenbeichte könnte das leisten, wenn der Beichtvater es könnte. Das aber habe ich bislang noch nicht erlebt. Und auch die vielen Therapeuten und Psychologen, welche sich neuerdings allzugerne in Klöstern und Pfarreien einnisten, und etwa mit wohlfeilen Yoga- oder ZEN-Übungen daher kommen, kitzeln nur unser Ego. Daher mein Rat: suche Dir also einen Meister, der Dir aufrichtig hilft!
B) Der zweite Punkt ist, dass wir eine spirituelle Quelle brauchen, die für uns tatsächlich fliesst. Jesus Christus der Messias (möge seine Wiederkunft sehr bald sein!) hat uns dazu Vorgaben gemacht, die wir korrekt einhalten müssen. Einer der wichtigsten Gesetze ist die der spirituellen Hierarchie. D.h. wir brauchen die für uns zuständigen Heiligen als Vermittler und Fürsprecher.
Jetzt bin ich bei der heiklen Frage, wo ich mich am Kopfe kratze, lieber Bruder Franz-Peter: was treibst Du eigentlich in Metten? Wie der ehrwürdige Abt auf seiner WebSite mitteilt, nimmst Du am Chorgebet der Brüder teil. Das kenne ich aus eigener Erfahrung sehr gut. Das Chorgebet bringt Halt und Segen. Aber ist das für jeden auch jederzeit ausreichend?
Leider ist es so, dass seit dem Benediktiner-Monopol und der Vertreibung bzw. Zerstörung der altorientalischen sowie iro-schottischen Klöster das psycho-spirituelle Wissen zur Transformation des Egos verdunstet ist. Der letzte, der dieses Wissen meiner Kenntnis nach noch einmal im Rahmen der Ordensdisziplin zum Leben erwecken wollte, das war der selige Wilhelm von Hiersau (hierzu: Friedrich Prinz, Frühes Mönchtum im Frankenreich, München 1965).
Jenseits dessen bleiben uns nur noch die für uns zuständigen Heiligen. Welcher oder welche ist für Dich persönlich zuständig, lieber Bruder? Ist er bzw. sie in Metten zu finden – oder in Eibingen?
Möge der himmlische Segen Dich nie verlassen!
Wala hawla wala quawwata illa billahil `aliyyil `azim -
es gibt keine Macht und keine Kraft der Veränderung
als von Gott unserem HERRN.
Dein unwürdiger Bruder aus München stets zu Diensten,
Rudolf Steinmetz