Von Ambrose Evans-Pritchard, „Telegraph“, London, las ich am 2.12.2011 eine hervorragende Analyse zum Thema Deutschland und Währungsunion, Untertitel: „Das deutsche Volk wurde eingelullt.“ Sie war’s mir wert, sie zu übersetzen:
Genug ist genug. Bitte hört auf, da draußen in der Blogsphäre Deutschland zu diffamieren. Die Deutschen sind nicht an einer merkantilistischen Verschwörung beteiligt, um Südeuropa zu unterwerfen und auszumelken. Sie führen keinen „Krieg mit anderen Mitteln“, und – der Himmel verhüte das – versuchen auch nicht, ein Viertes Reich zu errichten.
Das deutsche Volk trat der Währungsunion aus ehrbaren Motiven bei, die Deutschen glaubten, dass man so als gute Europäer handeln müsse. Es ist quälend für sie, diese Plakate in Athen auf dem Syntagma-Platz zu sehen, die Kanzlerin Angela Merkel mit einem Hakenkreuz zeigen oder dieses Schild „Arbeit macht frei“ zu lesen.
Sie gaben die D-Mark widerstrebend unter französischem und italienischem Druck auf, als Preis für das Erlangen der Wiedervereinigung. Sie traten der Europäischen Währungsunion mit einem überbewerteten Wechselkurs nach der Wiedervereinigungsblase bei; dadurch gerieten sie ein halbes Jahrzehnt in eine Fast-Rezession. Langsam und hart erkämpften sie sich wieder die Wettbewerbsfähigkeit, indem sie Löhne drückten und die Produktivität nach oben trieben. (weiterlesen…)