Wenn man (wie ich) einige Zeit Nachrichten und Internet fern blieb und sich dieser Tage wieder “zuschaltet”, so könnte man meinem, auf dem Planeten der Affen gelandet zu sein.
Man droht einer zeitlichen Desorientierung zum Opfer zu fallen: Fand in der Zwischenzeit ein Zeitriss, ein Fehler in der Matrix statt, wo wieder imperiale Attitude, falsche Glorie und arroganter kolonialer Kriegsgeist in London und Paris wabern? Ist neunzehntes Jahrhundert?
Oder haben wir 2003, da US-Geheimdienste mit gefälschten Beweisen den Weg für eine Koalition der Willigen frei machten, mit deren Hilfe man einen Weltbösewicht bestrafte und dabei gleich ein ganzes Land in unermessliches Unglück stürzte? Oder ist Sommer 1914, die letzten Sonnentage vor dem Weltenbrand?
Dadaistische Politik in Washington für ein mehrheitlich infantiles Publikum, die moralische Empörung über Verbrechen mimt, die keiner Beweise mehr bedürften, wird in Berlin und andernorts in Europa, diesem Nasenpopel Obamas (frei nach Gottfried Benn), mit der Feierlichkeit von Konfirmanden andächtig gefolgt. Es geht um Empörung zeigen, Zeichen setzen, schwachsinnig sein.
Leute, die in der Vergangenheit nichts dabei fanden, ganze Länder zur zerstören, mit Chemiewaffen zu vergiften, ihre Nachkommen zu verkrüppeln und ihre Kulturgüter zu vernichten, schwingen sich wieder einmal auf die Palme, um mit explosiven Bananen nach dem neuen “Menschheitsverbrecher” zu werfen, eine oberlehrerhafte “Strafaktion”, einen “Denk”- oder “Strafzettel” zu verpassen. (weiterlesen…)