Bis vor kurzem war mir noch unbekannt, dass es sog. „Gewürzmetalle“ gibt. Darunter versteht man teils sehr selten vorkommende metallische Elemente, die insbesondere für moderne Technologien, darunter Schlüsseltechnologien unersetzbar und wegen ihrer speziellen Eigenschaften (noch) nicht wegzudenken sind. Es gibt über 50 dieser raren Metallelemente.
Jeder Computerchip wird mittlerweile mit bis zu 40 dieser Elemente „gewürzt“, ein Funktelefon mit bis zu 25 dieser feinen Metalle, z. B. Coltran. Leuchdioden (LED-Leuchten) kommen ohne Gallium oder Indium, je nach Farbe, nichts aus. Auch Flachbildschirme, Leuchtanzeigen (Displays), aber auch CIS-Solarzellen benötigen Indium.
Wie Rohstoffexperten, z. B. Armin Reller von der Universität Augsburg, betonen, drohen einige dieser Gewürzmetalle knapp bzw. ihre Gewinnung extrem teuer zu werden. Dennoch sind sie immer noch teils starken Preisschwankungen unterworfen. So stiegen 2007 die Preise für Platin und Palladium auf Rekordniveau, bei Palladium bildete sich jedoch ein Produktionsüberhang – die Preise gingen prompt wieder nach unten.
Platin wird bekanntlich für Autokatalysatoren gebraucht, jedoch – falls man alle Autos dieser Welt damit ausrüsten wollte, gäbe es Probleme, da das Metall immer aufwändiger gewonnen werden muss. So müssen zehn Tonnen Erz verarbeitet werden, um 1 Unze Platin zu extrahieren. Ein Teil des Platins aus den Katalysatoren wird in die Atemluft geblasen und in unseren Lungen endgelagert, ein anderer Teil gelangt nie in die Wiederverwertung, sondern verbleibt irgendwo in Altautos, nur 30-40 Prozent der Katalysatoren werden an Verwertungsfirmen gegeben. (weiterlesen…)