Die US-Schauspielerin Angelina Jolie hat sich kürzlich zwei Symbole ihrer Weiblichkeit entfernen lassen – ihre Brüste. Aus Angst vor Krebs. „Mutig“, „heldenhaft“ nennen das allenthalben die Medien und Promi-Kollegen.
Die Lobeshymnen wirken zunächst spontan und aufrichtig. Doch hinterlassen sie und fast alles, was die Schauspielerin öffentlich tut, ein schales Gefühl. Verdacht von Doppelbödigkeit, nah an Propaganda, im Dienste von etwas? So ähnlich sind die Assoziationen.
Jolie hält jetzt mit ihrem Mastektomie-Coming-Out (in der “New York Times”) den Medien zufolge den Begriff des Heroischen besetzt, ja, sie hat ihn sogar neu definiert. Da scheint Vorsicht geboten; versuchen wir, das schlechte Bauchgefühl, das so gut wie alle Nachrichten, die Angelina oder „Brangelina“ betrifft, genauer zu umreißen. Worin besteht das Unechte, das “Daneben-Liegen”, das Gefühl, es mit einer üblen Agenda und dem sprichwörtlichen vergifteten Apfel zu tun zu haben?
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